DIE ZEIT über Bewegung in der sächsischen Gedenkstättenlandschaft

Gedenkstätten
Fast ein Wunder

In den Konflikt um Sachsens Gedenkstätten kommt Bewegung – auch dank des Zentralrats der Juden

Es ist nur wenige Jahre her, dass die prekären Worte fielen: »Die roten Knüppel waren genauso hart wie die braunen.« Sie kamen aus dem Mund eines ehemaligen Häftlings des Stasi-Knastes im sächsischen Bautzen. Sie entsprangen der Verärgerung eines Menschen, der sich und seine Leidensgenossen als »Opfer zweiter Klasse« empfand, weil den Verfolgten und Gequälten des DDR-Regimes lange Zeit nicht die gleiche politische Anerkennung zuteilwurde wie denen der NS-Zeit. Viele, die ein ähnlich schlimmes Schicksal hatten wie dieser frühere Häftling, dürften seiner Aussage beipflichten. Doch jeder, der sich um einen verantwortungsvollen Umgang mit der Geschichte bemüht und weiß, wie verhängnisvoll ein derartiges Opferkonkurrenzdenken ist...

...So verdächtig einfach es auch klingen mag: Das heraufdämmernde »Wunder von Sachsen« wäre wohl kaum denkbar, säßen nicht an entscheidenden Stellen mit Sabine von Schorlemer, Stephan Kramer und Siegfried Reiprich drei Neulinge, die in ihren ersten Amtsmonaten noch keine Gelegenheit zum Resignieren hatten. Denn es kann kein Zufall sein...

Lieber Gag, wir gratulieren!

Roland Jahn folgt Gauck und Birthler

Lieber Roland,
die Gebete - und sonstigen Äußerungen ;-) - tausender Freunde und Unterstützer wurden erhört, du bist nominiert! Und es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn dieser Bundestag Dich nicht wählen würde. Sei umarmt und herzlich gegrüßt,

Siegfried und Christine

Internet:
DIE ZEIT: Roland Jahn soll Marianne Birthler nachfolgen
STERN: Wer ist der neue Herr der Stasi-Akten? (...was für ´ne alberne Frage)
Spiegel: Kabinett schlägt Roland Jahn vor

Und hier die Jenaer Rede Roland Jahns, 17.6.2010, die er seit Wochen an Journalisten verteilt, welche wissen wollen, wer er sei...

- Download: Roland Jahn, Jenaer Rede, 17. Juni 2010

Wolf und Gag aufm Alex 2009. (© picture-alliance/ dpa)

DIE FURCHT VOR DER FREIHEIT - psychologische Bedingungen totalitärer Herrschaft

Wann?
Sonntag, 5. Dezember 2010 um 18:00
Wo?
Gedenkstätte Bautzner Straße
Bautzner Straße 112a, 01099 DRESDEN

Zum Tag der Offenen Tür

Einer meiner Lieblingsvorträge, wie man an diesem alten Plakat sieht... Damit´s nicht so routiniert wird, bringe ich mal die Gitarre mit.

Akteuere der Friedlichen Revolution - Buchvorstellung in Zwickau

Gestern haben wir für die StSG zuerst einen Kranz niedergelegt im Reigen der Feierstunde am Hasenberg, Dresden, An der Stele - die den Ort der vor 72 abgebrannten alten jüdischen Synagoge markiert. Dann fuhr ich nach Zwickau, um ein Buch von Pfarrer Dr. Käbisch vorzustellen.

Buchpräsentation im Landgericht. Es ging um Unterrichtsmaterial für sächsische Schüler mit biographischem Ansatz zu Akteuren der Friedlichen Revolution. Also Vorbildern. Die Diskussion war lebhaft. Aber es hat dem Moderator (mit) und auch vielen Leuten, wie Freund Utz Rachowski, Spaß gemacht.

Roland Jahn - neuer Bundesbeauftragter für die Stasiakten

Die Entscheidung soll gefallen sein - ist sie es?
Freiheit muß man sich nehmen - Frankfurter Rundschau



Frühling in Jena - Link

Welterbe hinter Stacheldraht?

Unter den neunhundert Unesco-Welterbestätten finden sich nur wenige, die an Inhumanität und Verbrechen erinnern. Und Deutschland hat noch gar keine solche Gedenkstätte beantragt. Heute beginnt in Brasilien die Welterbe-Konferenz der Unesco.

Zitat: Siegfried Reiprich von der Gedenkstätte Hohenschönhausen, dem zentralen Untersuchungsgefängnis der Stasi in Berlin, hält nichts von Reihen- und Rangfolgen: „Es ist unmoralisch, die Opfer der beiden Diktaturen gegeneinander auszuspielen. Natürlich war die DDR nur ein Wurmfortsatz des totalitären Sowjetimperiums und um Größenordnungen weniger kriminell als die NS-Diktatur.“



P.S.: Seit dem 1. Februar bin ich Leiter der Stiftung sächsicher Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft.

Linke, hört die Signale! Tissy Bruns zur Anti-Gauck-Haltung.

Der Tagesspiegel bringt eine wichtige Lehre der Bundespräsidentenwahl am 30. Juni, den Umgang der Linkspartei mit der SED-Diktatur, auf den Punkt:

Gauck charakterisiert diese Diktatur in einem Nachwort zum „Schwarzbuch des Kommunismus“ nach sorgfältiger Abwägung als totalitär. Und selten ist das Vergangenheitsgedruckse der Linken erbärmlicher auf den Punkt gebracht worden als vom linken Flügel der Linken. Der leitet daraus als Anti-Gauck-Formel ab: „Er setzt links und rechts gleich und verharmlost damit den Faschismus.“ Im Klartext bedeutet der Satz: Weil wir linken Deutschen den konkurrenzlos bösen Hitler haben, dürfen wir die Verbrechen linker Vergangenheiten getrost verharmlosen.

Und genau hier liegt der Denkfehler nicht weniger Funktionäre in geschichtspolitischen Auseinandersetzungen. Mögen sie in der Offenen Gesellschaft, in der Demokratie ankommen!

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